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Warum es uns gibt

Hintergründe:
Der BdKJ wurde 1974 von Heinz und Rosel Bürger-Büsing gegründet, da ihr drittes Kind 1969 mit zwei Jahren an einem Diabetes mellitus Typ-1 erkrankte. Leider war damals die Erkrankung nicht so sehr bekannt wie heute, ständiges Trinken (sogar aus der Kloschüssel) wurde als „üble Angewohnheit“ abgetan und so wurde das Kleinkind mit einer diabetischen Ketoazidose in die Klinik eingeliefert, wo die Ärzte um ihr Leben kämpften.


Aus diesem Schockerlebnis heraus war es den Eltern nur zu klar, sich selbst fit und schlau zu machen in Sachen Diabetes und dies mit anderen betroffenen Eltern zu teilen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. 


Das war vor fast 50 Jahren und wie sieht es heute aus? Trotz aller technischen Errungenschaften trifft die Diagnose Diabetes Typ1 alle hart. Besonders belastet ist das Kind aber auch dessen Eltern und das gesamte familiäre Umfeld. 


Ein starkes Ärzteteam, DiabetesberaterInnen und eine, speziell auf die Bedürfnisse von betroffenen Familien ausgerichtete Selbsthilfeorganisation, können die Eltern in ihrem Leid auffangen und sie durch alle wichtigen Stationen im Leben ihres Kindes, bis hin zum Erwachsenenalter mit Rat und Tat begleiten. 


Im Vordergrund unseres Handelns steht -neben den Eltern - das betroffene Kind, der/die betroffene Jugendliche und der/die junge Erwachsene. Wir begreifen uns als eine sinnvolle, erfahrene Ergänzung zu dem jeweiligen Diabetesteam, denn der alltägliche Umgang mit dem Diabetes gestaltet sich vielschichtig, wirft viele Fragen auf und belastet die Beteiligten immens. Um adäquat zu unterstützen, ist es uns ein besonderes Anliegen auch das soziale Umfeld mit einzubeziehen, denn Vorurteile in Bezug auf diese Erkrankung halten sich auch im 21. Jahrhundert sehr wacker. 


Ist die Anfangsphase überstanden und gemeistert, kommt es im Verlauf meist zu immer neuen Herausforderungen, die mit Diabetes bewältigt werden müssen. Kindergarten, Schule, Klassenfahrten, Sport, Hypos und Hypers, Infekte, Übernachten bei Freunden, Pubertät, Partys, erste Liebe, sozialmedizinische Aspekte, Führerschein, Berufswahl uvm. 


Auch hier profitieren Eltern und Kinder/Jugendliche ungemein aus unserem Erfahrungsschatz und unserem Wissen. Die Kinder werden immer selbstständiger und übernehmen schrittweise die Verantwortung für ihre Erkrankung.


Verschiedene Angebote sollen die Kinder und Jugendlichen dazu motivieren, sich um sich selbst zu kümmern, den Diabetes als ständigen Begleiter zu akzeptieren aber sich durch ihn keineswegs einschränken zu lassen.